Die Idee des Dokumentarfilms
"sack über kopf nach china" entstand auf einer Performancetournee durch
China im Rahmen des deutschen Kurzfilmfestivals.
Zur Performance gehörte stets eine eigens vorbereitete Projektion von
Uwe Bastiansen und der Hamburger Künstlerin Irina Frederich.
6 Wochen lang reiste der Musik- und Performancekünstler Uwe Bastiansen
durch die Volksrepublik China.
An verschiedenen Locations – vom Dorffest über Clubs, Kunstgalerien und
Museen bis hin zu Universitäten – begab er sich in mehr als 20
Performances auf seine eigene Kulturreise. In Interaktion mit dem
Publikum und verschiedenen Künstlern und Musikern
fand ein unmittelbarer Erlebnisaustausch statt, der unvorhersehbar und
einzigartig war.
Es wurden Stühle durch die Menge geworfen,
Gipsköpfe live bearbeitet und zerstört,
Rasierschaum und andere Sprays zur Bewegung der Massen benutzt.
Es wurden Banner, Einkaufstaschen, Federkissen sowie diverse,
dem Schrottplatz zuzurechnende Utensilien verwendet,
um Reaktionen im Publikum zu provozieren, die ebenso überraschend
dem Künstler die Gelegenheit zur Improvisation lieferten.
Weitere Höhepunkte waren spontane Konzerte - an Orten wie
Shanghai, Macau, Guangzhou, Chongqing und Shenzhen -
mit einheimischen "Noise"-Künstlern, Freejazz-Artisten sowie
klassisch ausgebildeten traditionellen Musikern
und zertrümmerten Gitarren.
Es gab Übernachtungen in 5-Sterne Hotels, in Künstlerdörfern und
Bordellen,
10 Watt-Tonanlagen ohne Anschlusskabel etc.
Ein
Grenzgang
für
beide
Kulturen,
in dem Spontanität gross geschrieben wurde. Der Film handelt von
beidseitiger Inspiration und dem Erleben,
was "offene Augen" wahrlich erschaffen: Verständnis.
Es geht nicht darum, davon zu erzählen, wann welche kulturelle Änderung
stattfand
und wie sich die Politik dazu verhielt, sondern um die Alltäglichkeit.
Und mit jedem weiteren
Aufenthaltstag ändert sich Stück um Stück die eigene Sichtweise. Der
inzwischen auch ins Chinesisch übersetzte Trailer zum Film
"le piano fatigué" wurde ebenfalls gezeigt. Es wurden Vorträge an
Universitäten über
"Moderne Kunst und Musik" gehalten und Galerien zu
Instandsetzungsarbeiten verpflichtet (danach). Als Beispiel dient
der in aller Eile produzierte Trailer.
Die
Heimat
wird
wieder
bewertet.
Dieser Film soll auf einer erneuten Tournee durch China gedreht
und in Hamburg fertig gestellt werden.
Es werden bereits getätigte Aufnahmen hinzugefügt.
Als Beispiel dient der aus diesen bereits bearbeiteten Aufnahmen
entstandene
Clip/Trailer.
Die Dokumentation soll beiden Kulturen eine Möglichkeit geben,
an diesem Erleben als Zuschauer zu partizipieren,
sowohl im europäischen wie auch im chinesischen Kino/Fernsehen.
NEU!
Der Kurzfilm in deutscher Sprache auf DVD. Laufzeit 14
Minuten.

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Es war einer jener seltenen Momente temporären
Daseins,
welcher
der
Magie
der Absurdität des Lebens zum Ausbruch
verhalf. In welchem eine lange Zeit des Extremen in einer
audiovisuellen Explosion eine Lücke fand. Die Welt verdichtete sich in
einem Rausch zwischen den Planeten. Zwischen Inseln der Schönheit, des
Chaotischen, des sinnlichen Lärms. Auf denen das Herbeisehnen des
niemals endenden Erfahrens der Höhen und Tiefen des Alltäglichen seinem
Zenit begegnete. oder so ähnlich....
Als Uwe Bastiansen im Frühling 2009 noch einige Interviews für
seinen Film
"le piano fatigué"
durchführen wollte, staunte er nicht schlecht, als er feststellte,
dass das Management des Point Éphèmére in Paris
auch ein Jahr nach diesem Konzert immer noch
nicht mit ihm sprechen wollte.
Ein Mitarbeiter beschrieb seine Sicht auf das
art-errorist und bagio Konzert
mit mit den Worten
"There are several things you can do in a club in Paris and
several things you can not do –
and this was almost everything you can not do....".
Auf drei um das Publikum herum positionierten Bühnen fand
ein Spektakel statt, bei dem
Jean-Hervé Péron, Muck Giovanett und Uwe Bastiansen
eigenwillig mit Werkzeugen und Instrumenten eine
überaus ungewöhnliche Musik und Show präsentierten.
Ob mit Kettensäge, Sitzkissen, Rattenschreck oder Sandeimer
- das Publikum wurde permanent durch die Halle getrieben.
Der Titel des Films
"le piano fatigué"
lässt noch weitere Ueberraschungen erwarten.
An
jenem
Abend
im
Point
Éphèmére
in Paris übernahmen nicht nur die Künstler Uwe Bastiansen, Jean-Hervé
Péron, Muck Giovanett und als Gast Iojik das Rollenspiel. Vielmehr
wurde das Publikum - teils geplant, teils ungeplant - zum Akteur dieser
denkwürdigen Performance. Nicht nur die Musik, sondern eine Vielzahl
multivisueller und experimenteller Erzähltechniken führten zum
Gesamterfolg dieses "Happenings". Die drei Musiker standen nicht auf
einer Bühne; vielmehr besetzte jeder eine eigene "Insel". Das Publikum
musste sich seinen Platz inmitten dieses dreidimensionalen
Klangspektrums selbst erkämpfen, wurde aber immer wieder
durcheinandergewirbelt. Jeder Musiker wurde separat gefilmt und auf
einen anderen mittels Beamer oder TV übertragen. Die Optik und der Ton
aus 3 verschiedenen Richtungen führten zu einem, das Publikum
überraschenden, ausserordentlich verwirrenden Erlebnis. Zusätzlich
dokumentierte eine durch die Hände des Publikums gereichte Kamera
dieses Ereignis aus individueller Perspektive.
Die
Stille
erzeugte
eine
nahezu
hörbare Spannung.
An einem alten Fahrradreifen fixierte Mikrofone und eine spezielle
Surround-Aufnahmetechnik vervollständigen die Authentizität dieses
Films. Man könnte meinen, dabei gewesen zu sein.
Als Instrumentarium mussten folgende Klangkörper herhalten (in
alphabetischer Reihenfolge): Bass - Becken - Cabasa - Gefrierbeutel -
Gesang - Geschrei - Gitarre - Glas - Glühbirnen - Holz - Jagdhorn -
Kettensäge - Kissen - Klebeband - Knarre - Konzertgitarre - Megaphon -
Metall - Milchaufschäumer - Mundharmonika - Piano - Rattenschreck -
Sandeimer - Schellenring - Schlagzeug - Staubsauger - Tonlatte -
Vorschlaghammer - Ziegenhufe etc.
Stimmen zum Konzert Jeanne Marie Chemalep, Handkamera:
"Es war ein sehr höfliches Publikum. Dafür, dass die Rauchbombe am
Ende gezündet wurde, sind sie alle sehr cool geblieben."
"Die Absprache zwischen der Location und der Feuerwehr muss sehr
gut gewesen sein."
"Ich wäre ordentlich schockiert gewesen. Mit Hämmern und nackten
Leuten und einem Schlagzeuger, der aussah wie ein Alien - Ufo, gerade
auf der Bühne gelandet - und ein zertrümmertes Klavier. Und so viel
Rauch..."
"Viele waren verwirrt. Stark verwirrt."
"Die Stimmung schwankte zwischen "Angst haben" und "fasziniert
sein" hin und her. Zwischen Angst und Faszination liegt Verwirrung."
"Die Pianistin spielte und spielte und plötzlich kam von hinten
jemand mit dem Hammer und schmetterte ihn auf das Klavier. Und sie hat
einfach weitergespielt. Man hat gesehen, wie ihre Augen 'Hilfe, Hilfe,
hoffentlich klappt das alles' ausdrückten. Aber ihre Finger haben immer
weiter gespielt."
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